Erneut macht die Massenvergewaltigung einer Inderin Schlagzeilen: Weil sie eine Beziehung zu einem Andersgläubigen hatte, ist eine 20-Jährige von mehreren Männern missbraucht und schwer verletzt worden - offenbar auf Anordnung durch einen Dorfrat.
Heute vor einem Jahr sorgte die tödliche Gruppenvergewaltigung in Neu-Delhi weltweit für Schlagzeilen. Die Debatte geht seitdem weiter: Zumindest Indiens urbane Jugend hinterfragt das Geschlechterverhältnis.
Es sind erschreckende Zahlen, die nach SPIEGEL-Informationen ein Ausschuss des Europäischen Parlaments ermittelt hat: In der EU leben Hunderttausende Menschen wie Sklaven, ein Viertel von ihnen wird sexuell ausgebeutet. Kriminelle Banden machen damit Milliardenprofite.
Für viele Inder ist es ein gerechtes Urteil: Gestern erhielten die vier Männer, die eine junge Frau im Dezember brutal vergewaltigten, die Todesstrafe. Doch Kritiker warnen: Ein Urteil ändere an der "Vergewaltigungskultur" im Land kaum etwas.
In Indien ist eine Fotojournalistin von mehreren Männern vergewaltigt worden. Sie wollte eine alte Weberei fotografieren, als sie angegriffen wurde. Der Fall erinnert an die Gruppenvergewaltigung einer Frau, die Ende 2012 starb.