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Interessenvertretung bei atypischen Beschäftigungsverhältnissen – ein strategisches Dilemma

. WSI-Mitteilungen, 70 (1): 27--35 (2017)

Abstract

Der Artikel behandelt verschiedene Probleme der Interessenvertretung atypisch Beschäftigter als strategisches Dilemma von Gewerkschaften und Betriebsräten. Zunächst werden allgemeine Voraussetzungen und Bedingungen des Handelns diskutiert, zu denen u.a. der Umstand gehört, dass atypisch Beschäftigte in der Regel niedrige gewerkschaftliche Organisationsgrade aufweisen und in Betriebsräten unterrepräsentiert sind. Sodann stehen die Politikoptionen der Gewerkschaften im Mittelpunkt, wobei zwischen Tarifverhandlungen als klassischer Arena gewerkschaftlichen Handelns und Lobbying auf politischer Ebene unterschieden wird. Hier zeigt sich, dass die Gewerkschaften die Interessen atypisch Beschäftigter erst spät und nach kontroversen Diskussionen aufgegriffen haben und (tarif)politische Erfolge – außer beim Mindestlohn – noch rar sind. Auch auf der betrieblichen Ebene, die anschließend analysiert wird, wird deutlich, dass bei den Betriebsräten eine Orientierung an Stammbelegschaften vorherrscht – nicht zuletzt durch Ressourcenknappheit verursacht. Fazit und Ausblick am Ende unterstreichen, dass weitergehende Initiativen möglich sind, aber Sensibilität, Beharrlichkeit und Geduld erfordern.

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