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Sozialtherapie bei Jugendlichen mit Störungen des Sozialverhaltens. Ergebnisse und Katamnesen

. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 48 (4): 247-259 (1999)

Abstract

Berichtet wird über Ergebnisse der Arbeit mit dem Konzept der Sozialtherapeutischen Station, das speziell für Jugendliche mit Störungen des Sozialverhaltens entwickelt wurde. Während der Therapie kam es bei den 71 untersuchten Jugendlichen zu ausgeprägten Einstellungsänderungen von dissozialen hin zu prosozialen Einstellungen, ferner besserte sich das Selbstkonzept eigener Fähigkeiten, die internale Kontrollüberzeugung nahm zu, die externale Kontrollüberzeugung nahm ab. Hingegen kam es nicht zu einer ausgeprägten Abnahme aggressiver Verhaltensweisen. Im ersten Jahr nach der Entlassung zeigten jeweils etwa zwei Drittel der früheren Patienten ein weitgehend unauffälliges Sozialverhalten im Wohn- und Schul- bzw. Arbeitsbereich. Eine Zunahme der Über-Ich-Stärke und eine Besserung des Selbstkonzepts eigener Fähigkeiten während der Therapie waren mit Stabilität im Sozialverhalten nach der Entlassung korreliert. Hingegen war eine Abnahme aggressiver Verhaltensweisen während der Therapie mit Instabilität im Sozialverhalten nach der Therapie assoziiert. Die Ergebnisse werden als Hinweis darauf gewertet, daß mit dem Konzept der Sozialtherapeutischen Station Jugendliche mit Störungen des Sozialverhaltens erfolgreich behandelt werden können, wobei es offenbar erfolgversprechender ist, die kognitiven Einstellungen der Jugendlichen zu verändern als an ihrem offenen Verhalten anzusetzen. (ZPID).

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