Abstract

Aus der Rezension von Ludger Heidbrink in der ZEIT 14/2004 vom 25.03.2004:Es gehört zu den großen Verdiensten von Graf, dass er das Aufflammen heiliger Kriege und religiöser Kulturkämpfe in den historischen Kontext stellt. Gerade die Moderne, so Graf, besitze ihre eigene „Glaubensgeschichte“, die von der göttlichen Erwähltheit der Nation über den Wissenschaftsglauben und den messianischen Avantgardismus der Weltkriegsepoche bis zu den politischen Theologien der Gegenwart reicht. „Letzthorizonte“ beherrschen auch den Streit um die Menschenrechte, deren universalistische Begründung mit dem Selbstverständnis außereuropäischer Kulturen kollidiert, aber auch zur christlichen Tradition in einem Spannungsverhältnis steht. Die Fortdauer der Glaubensgeschichte, so Grafs Fazit, „kann den Menschen gleichermaßen zivilisieren wie barbarisieren“.

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