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Der lange Kampf der Amazon-Beschäftigen. Labor des Widerstands: Gewerkschaftliche Organisierung beim Weltmarktführer des Onlinehandels

, and . Analysen, 57. Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin, (September 2019)

Abstract

Die These von Amazon als «Labor des Widerstands» hat sich in den vier Jahren, die seit der Erstveröffentlichung dieser Analyse von Jörn Boewe und Johannes Schulten im Jahr 2015 vergangen sind, bestätigt. Amazon steht mit seiner gewerkschaftsfeindlichen Unternehmensstrategie, seinen Versuchen, die Belegschaft zu spalten, der ständigen Überwachung und der andauernden Verunsicherung der Beschäftigten angesichts befristeter Verträge für die Herausforderungen, die in nächsten Jahren verstärkt auf die Gewerkschaften zukommen werden. Für diese Einschätzung spricht auch das große und anhaltende Interesse an der Analyse bei Arbeitsforscher*innen, Journalist*innen und vor allem bei Gewerkschaftsaktiven seit ihrer Veröffentlichung. Abgesehen von den unzähligen Downloads wurden in Deutschland fast 7.000 Exemplare bestellt, die Analyse fungierte als Grundlage für die journalistische Berichterstattung über Amazon und wurde in gewerkschaftseigenen Publikationen und Veranstaltungen besprochen. Die Tatsache, dass es sich hier um einen globalen Arbeitskonflikt mit dem Weltkonzern Amazon handelt, begründet sicher auch die starke internationale Beachtung. Das zeigte unter anderem die starke Nachfrage nach der ins Englische übersetzten Publikation. Eine Kurzfassung der Analyse wurde zudem in viele Sprachen übersetzt und in Frankreich, Italien, Polen, Slowenien, Spanien, Portugal, Brasilien und Argentinien als Onlinetext vor allem im gewerkschaftlichen Kontext weit verbreitet. Das große Interesse und die spannenden neueren Entwicklungen im Kampf um bessere Arbeitsbedingungen und gewerkschaftliche Organisierung haben uns dazu bewogen, die Analyse zu aktualisieren und grundlegend zu überarbeiten. Ergänzt wurden die Ergebnisse der Analyse von 2015 durch weitere Interviews, die Jörn Boewe und Johannes Schulten mit Gewerkschaftsvertreter*innen und Amazon-Expert*innen führten, um die aktuelle Situation nicht nur in Deutschland, sondern weltweit in den Blick zu nehmen. In der von den Autoren dargestellten Entwicklung neuer Streikformen sowie der Transnationalisierung und Politisierung des Konflikts zeigen sich innovative Ansätze einer Erneuerung der Gewerkschaftspraxis. Mit der vorliegenden Analyse möchten wir ermuntern, diese Erfahrungen genau zu betrachten, auszuwerten und weiterzuentwickeln. Wir hoffen, dass sie einen Beitrag dazu leisten kann, die internationale Gewerkschaftsbewegung bei Amazon, aber auch darüber hinaus, voranzubringen.

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