Gemessen an den Bewertungsmaßstäben einer sich interdisziplinär und humanistisch verstehenden Arbeitswissenschaft klafft ein tiefer Abgrund zwischen dem erreichten Wissensstand einer nachhaltigen Arbeitsgestaltung und der dokumentierten Arbeitswirklichkeit am Beginn der globalen Lieferketten. Dieser kommentierende Beitrag lädt deshalb zum interdisziplinären Dialog zwischen der Arbeitswissenschaft und ihren sozialwissenschaftlichen Schwesterdisziplinen ein, um die arbeitswissenschaftliche Forschung zu globalen Lieferketten zu erweitern. Vor dem Hintergrund der Berichte der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) wird zunächst dargestellt, wie die Lücke zwischen formaler Standardsetzung einerseits und der Einhaltung der Regeln in der Praxis andererseits in der derzeitigen sozialwissenschaftlichen Literatur interpretiert wird. Zudem werden anhand der privaten Zulieferaudits und der öffentlichen Arbeitsinspektion einzelne Befunde betrachtet, die Hinweise auf besondere Beiträge der Arbeitswissenschaft zur Thematik geben können. Der Beitrag schließt mit Überlegungen, wie die Arbeitswissenschaft die Internationalisierung ihrer Forschung ausdehnen kann, um in der Debatte um die Durchsetzung globaler Arbeitsstandards – etwa durch das Lieferkettengesetz – Gehör zu finden.
%0 Journal Article
%1 helfen2022globale
%A Helfen, Markus
%D 2022
%I Springer Science and Business Media LLC
%J Zeitschrift für Arbeitswissenschaft
%K Arbeitswissenschaft Lieferketten Nachhaltigkeit global_supply_chains labour_standards sustainable_work
%R 10.1007/s41449-022-00322-w
%T Globale Arbeitsstandards und Arbeitswissenschaft: Wie weiter auf dem Weg zu nachhaltiger Arbeit in globalen Lieferketten?
%U https://link.springer.com/article/10.1007/s41449-022-00322-w
%X Gemessen an den Bewertungsmaßstäben einer sich interdisziplinär und humanistisch verstehenden Arbeitswissenschaft klafft ein tiefer Abgrund zwischen dem erreichten Wissensstand einer nachhaltigen Arbeitsgestaltung und der dokumentierten Arbeitswirklichkeit am Beginn der globalen Lieferketten. Dieser kommentierende Beitrag lädt deshalb zum interdisziplinären Dialog zwischen der Arbeitswissenschaft und ihren sozialwissenschaftlichen Schwesterdisziplinen ein, um die arbeitswissenschaftliche Forschung zu globalen Lieferketten zu erweitern. Vor dem Hintergrund der Berichte der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) wird zunächst dargestellt, wie die Lücke zwischen formaler Standardsetzung einerseits und der Einhaltung der Regeln in der Praxis andererseits in der derzeitigen sozialwissenschaftlichen Literatur interpretiert wird. Zudem werden anhand der privaten Zulieferaudits und der öffentlichen Arbeitsinspektion einzelne Befunde betrachtet, die Hinweise auf besondere Beiträge der Arbeitswissenschaft zur Thematik geben können. Der Beitrag schließt mit Überlegungen, wie die Arbeitswissenschaft die Internationalisierung ihrer Forschung ausdehnen kann, um in der Debatte um die Durchsetzung globaler Arbeitsstandards – etwa durch das Lieferkettengesetz – Gehör zu finden.
@article{helfen2022globale,
abstract = {Gemessen an den Bewertungsmaßstäben einer sich interdisziplinär und humanistisch verstehenden Arbeitswissenschaft klafft ein tiefer Abgrund zwischen dem erreichten Wissensstand einer nachhaltigen Arbeitsgestaltung und der dokumentierten Arbeitswirklichkeit am Beginn der globalen Lieferketten. Dieser kommentierende Beitrag lädt deshalb zum interdisziplinären Dialog zwischen der Arbeitswissenschaft und ihren sozialwissenschaftlichen Schwesterdisziplinen ein, um die arbeitswissenschaftliche Forschung zu globalen Lieferketten zu erweitern. Vor dem Hintergrund der Berichte der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) wird zunächst dargestellt, wie die Lücke zwischen formaler Standardsetzung einerseits und der Einhaltung der Regeln in der Praxis andererseits in der derzeitigen sozialwissenschaftlichen Literatur interpretiert wird. Zudem werden anhand der privaten Zulieferaudits und der öffentlichen Arbeitsinspektion einzelne Befunde betrachtet, die Hinweise auf besondere Beiträge der Arbeitswissenschaft zur Thematik geben können. Der Beitrag schließt mit Überlegungen, wie die Arbeitswissenschaft die Internationalisierung ihrer Forschung ausdehnen kann, um in der Debatte um die Durchsetzung globaler Arbeitsstandards – etwa durch das Lieferkettengesetz – Gehör zu finden.},
added-at = {2022-07-10T11:34:28.000+0200},
author = {Helfen, Markus},
biburl = {https://www.bibsonomy.org/bibtex/2c72edcc334a4d062c73aae18140d1b0c/meneteqel},
doi = {10.1007/s41449-022-00322-w},
interhash = {71e8fb8f02e5677675b3752c8765f5f3},
intrahash = {c72edcc334a4d062c73aae18140d1b0c},
journal = {Zeitschrift für Arbeitswissenschaft},
keywords = {Arbeitswissenschaft Lieferketten Nachhaltigkeit global_supply_chains labour_standards sustainable_work},
language = {de-DE},
month = jul,
publisher = {Springer Science and Business Media {LLC}},
timestamp = {2022-07-10T11:34:28.000+0200},
title = {Globale Arbeitsstandards und Arbeitswissenschaft: Wie weiter auf dem Weg zu nachhaltiger Arbeit in globalen Lieferketten?},
url = {https://link.springer.com/article/10.1007/s41449-022-00322-w},
year = 2022
}