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DGB-Index Gute Arbeit. Wie die Beschäftigten die Arbeitsbedingungen in Deutschland beurteilen. Mit dem Themenschwerpunkt: Arbeit, Familie, private Interessen – wodurch die Vereinbarkeit behindert wird und wie sie zu fördern ist.

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(November 2017)

Abstract

Arbeitsbedingte Erschöpfung hindert bundesweit 41 Prozent der Beschäftigten sehr häufig oder oft daran, sich um private oder familiäre Angelegenheiten zu kümmern; bei 27 Prozent aller Beschäftigten resultieren Vereinbarkeitsschwierigkeiten aus zeitlichen Problemen. Die größten Probleme werden den Beschäftigten im Sozial- und Gesundheitswesen sowie im Gastgewerbe bereitet; negativ wirkt sich insbesondere auch die Pflicht zu ständiger Erreichbarkeit aus; Frauen treffen es deutlich schlechter an als Männer. Schaden nimmt die Vereinbarkeit vor allem im Gesundheitswesen und im Verkehrssektor, bei langen Arbeitszeiten sowie bei der Pflicht zu ständiger Erreichbarkeit; Frauen haben es auch unter diesem Aspekt derzeit schwerer als Männer. Wo die Arbeitsbedingungen insgesamt schlecht sind, liegt der Anteil der Beschäftigten mit Arbeitsstress bzw. zeitlich bedingten Vereinbarkeitsproblemen sieben- bzw. sechsmal höher als bei Guter Arbeit. Die stärksten Zusammenhänge mit Vereinbarkeitsschwierigkeiten gibt es mit den emotionalen Belastungen und Beanspruchungen sowie mit den Lagen und Längen der Arbeitszeit. 41 Prozent der Beschäftigten haben Kinder zu betreuen oder zu erziehen, 9 Prozent pflegebedürftige Personen zu betreuen; der Anteil unter den Frauen ist insgesamt leicht größer als unter den Männern, deutlich höher ist die Zahl der Stunden, die sie für die Betreuung von Kindern aufwenden. Mehr als ein Viertel der Beschäftigten mit Kinderbetreuungs- bzw. Pflegeverantwortung haben sehr häufig oder oft zeitbedingte Vereinbarkeitsschwierigkeiten; Frauen zu einem höheren Anteil als Männer, Beschäftigte mit Guter Arbeit deutlich weniger als Beschäftigte mit schlechter Arbeit. Wie sich die Vereinbarkeit gestaltet, hängt in hohem Maße davon ab, wer die Regeln vorgibt.

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