Abstract
Wahlumfragen sind vor Bundes- und Landtagswahlen, aber auch zwischen Wahlkampfphasen auf allen politischen Ebenen integraler Bestandteil der politischen Berichterstattung. Journalist*innen nehmen bei der Selektion und Interpretation politischer Meinungsumfragen eine wichtige Rolle ein, da die meisten Wähler*innen Ergebnisse politischer Meinungsumfragen und Prognosen vorrangig über die Massenmedien vermittelt wahrnehmen. Obwohl die mediale Umfrageberichterstattung auch auf der Landesebene immer wichtiger wird, liegen dafür bzw. zum Vergleich von Bundes- und Landesebene kaum Erkenntnisse vor. Die Studie untersucht daher, wie Journalist*innen beider politischer Ebenen die politische Umfrageberichterstattung beurteilen und wahrnehmen. Basis der Studie bilden zwei quantitative Onlinebefragungen von Korrespondent*innen der Bundespressekonferenz (N = 214) sowie von Landtagskorrespondent*innen (N = 292) in Deutschland. Die Befunde zeigen, dass Bundes- und Landtagskorrespondent*innen Wahlumfragen übereinstimmend zwar als wichtigen und hilfreichen Bestandteil der politischen Berichterstattung bewerten, aber auch negative Effekte der Umfrageberichterstattung auf das Wahlverhalten befürchten. Unterschiede zwischen den Korrespondent*innen beider politischer Ebenen bestehen hinsichtlich der gewünschten Häufigkeit der Umfrageberichterstattung sowie teilweise bezüglich der Nennung methodischer Informationen zu den Umfragen in der Berichterstattung.
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