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Plattformarbeit : Zwischenbilanz und Perspektiverweiterung

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WSI-Mitteilungen, 76 (5): 355–364 (2023)
DOI: 10.5771/0342-300x-2023-5-355

Abstract

Plattformarbeit umfasst bezahlte Tätigkeiten, die über Internet-Plattformen vermittelt und abgewickelt werden. Während im ortsunabhängigen Crowdworking die digitalen Ergebnisse online transferierbar sind, wird die ortsgebundene Arbeit der Gig Economy, etwa bei Fahr- und Lieferdiensten, lokal ausgeführt. Pongratz’ Forschungsüberblick belegt die größtenteils prekären Erwerbsbedingungen und die Abhängigkeit von einseitigen Regelsetzungen und algorithmischen Kontrollverfahren der Plattformen. In erweiterter Perspektive werden auch die netzwerkorientierte und produktbezogene Plattformarbeit einbezogen, weil die Bedingungen des Online-Verkaufs oder der Produktion von Inhalten für die sozialen Netzwerke viele Gemeinsamkeiten mit Gig- und Crowdwork aufweisen. Meistens handelt es sich um selbstständige Erwerbsarbeit, überwiegend im Nebenerwerb. Bei aller Heterogenität dieses weiten Spektrums von Plattformarbeit finden sich aus der Selbstständigen-Forschung bekannte Merkmale: Konkurrenzdruck, Einkommenskombinationen, partialisierte Interessenlagen. Für die Interessenvertretung stellen sich ähnliche Herausforderungen wie bei arbeitspolitischen Rahmensetzungen für soloselbstständigen Erwerb.

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