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Zum Zusammenspiel von schulischer Leistung, Selbstkonzept und Interesse in der gymnasialen Oberstufe

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Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 20 (1/2): 27--39 (2006)

Zusammenfassung

Zwischen schulischen Selbstkonzepten, Interessen, Kurswahlen und Leistungen im Fach Mathematik besteht ein komplexes Beziehungsgefüge. Der vorliegende Beitrag untersucht Vorhersagen des so genannten Fischteich-Effekts (Marsh, 1987), wonach sich eine hohe mittlere Schulleistung der Mitschüler negativ auf motivationale Maße und leistungsthematische Wahlen auswirken sollte. Zudem wird analysiert, ob die mittlere Leistungsstärke einer Schule positive Effekte auf die Lernentwicklung hat. Daten von N = 5.527 Gymnasiasten am Ende der 10. und 12. Jahrgangsstufe wurden ausgewertet. Im Einklang mit dem Fischteich-Effekt wiesen Schülerinnen und Schüler aus besonders leistungsstarken Schulen bei Kontrolle der individuellen Leistung ein niedrigeres mathematisches Selbstkonzept auf, zeigten geringeres Interesse an der Mathematik und wählten seltener einen Mathematik-Leistungskurs in der gymnasialen Oberstufe. Der Wissenszuwachs wurde nur geringfügig positiv durch die Leistungsstärke der Schule beeinflusst. Interesse, Selbstkonzept und Leistung in Mathematik entwickelten sich für Leistungskursschüler zwischen der 10. und 12. Jahrgangsstufe günstiger als für Grundkursschüler. Zudem zeigten sich positive Effekte schulischer Selbstkonzepte und Interessen auf den Wissenszuwachs.

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