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Leistungsgruppierungen in der Sekundarstufe I: Ihre Konsequenzen für die Mathematikleistung und das mathematische Selbstkonzept der Begabung

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Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 15 (2): 99--110 (2001)

Abstract

In der vorliegenden Arbeit wurde der Frage nachgegangen, welche Rolle Leistungsgruppierungen in der Sekundarstufe I für die Schulleistung und für die Entwicklung selbstbezogener Fähigkeitskognitionen spielen. Daten von N = 2730 Schülern aus 107 Schulen wurden zur Vorhersage der Mathematikleistung und des mathematikspezifischen Selbstkonzepts der Begabung in der 10. Jahrgangsstufe ausgewertet. Prädiktoren waren die Schulform, die individuelle Leistung, das individuelle Selbstkonzept der Begabung sowie die auf Schulebene aggregierte Leistung in der 7. Jahrgangsstufe. Die Ausgangsleistung, das Selbstkonzept und die Schulform in Klasse 7 erwiesen sich als statistisch bedeutsame Prädiktoren der Leistung in Klasse 10. Jenseits der Schulform ergab sich kein Effekt der auf Schulebene aggregierten Leistung in Klasse 7. Bei der Vorhersage des Selbstkonzepts der Begabung in Klasse 10 zeigte sich, dass neben positiven Effekten der individuellen Leistung und des Selbstkonzepts in Klasse 7 die auf Schulebene aggregierte Leistung einen deutlich negativen Effekt aufweist. Dieser aus der Literatur bekannte Fischteich-Effekt (Marsh, 1987) spiegelt die psychosozialen Kosten der Leistungsgruppierung wider. Implikationen für die Praxis der Leistungsgruppierungen im Sekundarschulsystem werden diskutiert.

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