Book,

Die Rückseite der Sprache: Philosophie der Metapher. Eine Analyse

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Edition Va Bene, Wien, (2003)

Abstract

LOB: Im Unausgesprochenen der Metapher zeigt sich das Wesen des Bezeichnens. Die textuelle Abwesenheit des mit der Metapher Gemeinten entspricht dem Verweisen einer Spur; dem Legen einer Fährte, hin zum eigentlich Gemeinten, zum metaphorisch Verschobenen. Textuelle Abwesenheit ist beredtes Schweigen, erst der Kontext rettet die Metapher und bewahrt das Denken vor der Verlegenheit. Auf der Suche nach einem metaphernfreien Raum und nach einem Ausweg aus dem Gefangensein in der Uneigentlichkeit der Sprache und des Sprechens, unternimmt der Autor eine Grundlegung der Metapher, ihrer Genese und ihrer Hermeneutik. Der Weg führt direkt in das rhetorisch--dialektische Zentrum der antiken Welt, zu Platon und Aristoteles, von dort spannt sich der metaphorologische Bogen über Augustinus und Kant bis hin zu Heidegger, Blumenberg und Derrida. Ein wichtiger Teil der Studie ist der "Metapher der Zeit" gewidmet, in dieser verneint sich die Metapher, indem sie sich bereits im Gebildetwerden dem textuellen Zugriff entzieht. Dennoch scheint die Metapher die einzige adäquate sprachliche Form zu sein, um sich der Uneigentlichkeit zu bemächtigen. Mit der Annäherung an die Ästhetik der Metapher wird abschließend eine Möglichkeit einer neuen Lektüre der Metapher angeboten. Die hermetische Poesie Paul Celans und seine Sprache der "erschwiegenen" Worte ist einer der Ansätze, die bewußt der herkömmlichen Praxis des Lesens entgegengesetzt werden. Das Zusammendenken von Genese, Hermeneutik und philosophischer Ästhetik der Metapher führt den Gedanken näher an ihr Wesen heran.

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