Für viele Wissenschaftler schien es – während die WHO noch zurückhaltend reagierte – schon lange klar zu sein: Aersole spielen bei der Übertragung von SARS-CoV-2 eine bedeutende Rolle. Wie bedeutend, das könnte nun eine Studie zeigen, die den ersten SARS-CoV-2-Ausbruch im Mai 2020 beim Fleischzerlegebetrieb Tönnies untersucht hat: Die Ergebnisse sind auf der Preprint-Plattform SSRN erschienen und sollen eine mögliche Übertragung durch Aerosole über mehr als acht Meter nachweisen.
Steckt man sich mit SARS-CoV-2 vorwiegend über Tröpfchen an oder wird das neuartige Coronavirus vor allem als Aerosol übertragen? Wahrscheinlich spielt die aerosolbasierte Übertragung von SARS-CoV-2 keine entscheidende Rolle. Das ist das Ergebnis theoretischer Überlegungen und der Interpretation von Studienergebnissen.
This Viewpoint discusses physical and epidemiological evidence supporting droplet vs aerosol transmission of severe acute respiratory syndrome coronavirus 2 (SA
Seit Monaten wird unter Fachleuten diskutiert, ob Sars-CoV-2 nicht nur über Tröpfcheninfektion verbreitet wird – etwa beim Husten oder Niesen –, sondern auch durch sogenannte Aerosole. Gemeint sind damit winzige Schwebeteilchen von weniger als fünf Mikrometern Größe, fein vernebelte Tröpfchen also, die auch beim Sprechen, ja, sogar bei der Atmung an die Umwelt abgegeben werden – und auf denen die Viren eine beunruhigend weite Reise unternehmen können. Sollte tatsächlich die Aerosolübertragung von Sars-CoV-2 eine bedeutende Rolle spielen, dann wäre der berühmte "Babyelefant" zumindest in Innenräumen als Abstandseinheit deutlich zu klein bemessen, um eine Ansteckung durch potenziell Infizierte zu verhindern.