Open-Source-Firmen als Objekt der Begierde
Anfang des Jahres orakelten wir, dass dieses Jahr einige Open-Source-Firmen aufgekauft werden würden – sei es von traditionellen Software-Herstellern, sei es von größeren Open-Source-Anbietern, die ihr Portfolio abrunden wollen. Unter den damals genannten potenziellen Kandidaten befanden sich auch der Virtualisierungsspezialist XenSource, mittlerweile Teil von Citrix, und der Groupware-Anbieter Zimbra, gerade unter das Dach von Yahoo geschlüpft. Sun hat Cluster File Systems (CFS) übernommen, den Hersteller des quelloffenen Cluster-Dateisystems Lustre, Xandros den Groupware-Hersteller Scalix.
Aber warum kauft man ein Open-Source-Unternehmen? Wegen der Software? Die ist doch für jedermann verfügbar. Geht es um Einfluss auf die Entwicklung? Ein kleines Open-Source-Unternehmen wird sich kaum dagegen wehren, wenn eine große Firma bereit ist, Geld in die Hand zu nehmen, und dafür bestimmte Ideen umgesetzt sehen will. Es ist auch nicht möglich, einen potenziellen Konkurrenten vom Markt wegzukaufen: Einmal als Open Source freigegeben, kann man eine Software nicht mehr verschwinden lassen. Und um Kunden und Umsätze geht es auch nicht: XenSource, Zimbra, Lustre, Scalix – keines dieser Unternehmen verdient so viel Geld oder hat eine so attraktive Kundschaft, dass das einen Kauf motivieren könnte