Der junge Mann fragt freundlich nach, ob der Bibliothekar ihm weiterhelfen kann. Es geht um eine Suchanfrage im Computer und offenbar ist die verwendete Software nicht auf Anhieb verständlich. „Was suchste!“, verlangt der Bibliothekar Klarheit und findet, dass ein so inkompetenter Besucher kein Anrecht auf das „Sie“ hat. „Adornos Dialektik der Aufklärung, das müsste eigentlich im Bereich...“ „Wie heißt der Verfasser?“ „Ähm, Adorno.“ Kopfschüttelnd tippt der Bibliothekar ein A ein, dann ein D, ein O, usw.
Denn wo bekommt man heutzutage noch Werke dieser Künstler von damals zu lesen? Im gut sortierten Buchhandel vielleicht. Und an Orten, die leider immer mehr verwaisen, seitdem es das Internet gibt: die Bibliotheken und Büchereien. Weil sich der Fortschritt nicht aufhalten lässt und weil es vermutlich um ein Vielfaches schwerer sein dürfte, die Menschen in die Bibliotheken zu locken, geht man mit der Zeit und bringt nicht die Menschen zu den Dichtern, sondern die Dichter zu den Menschen
REUTLINGEN. Bücher - für Elisabeth Sträter sind sie mehr als bedrucktes Papier in gebundener Form. Viel mehr. Sie sind Alltagsbegleiter, Bildungsträger und sinnvoller Zeitvertreib. Sie sind Broterwerb und Hobby. Ja, im Grunde sind sie Lebensinhalt. Das würde die stellvertretende Leiterin der Reutlinger Stadtbibliothek zwar nüchterner formulieren. Doch ihre offensichtliche Liebe zur Literatur lässt gar keinen anderen Schluss zu: Ein Dasein ohne Bücher ist für Elisabeth Sträter undenkbar.
Bergstraße. "Die Bibliotheken stehen nicht im Fokus der Politik." Aloys Lenz ist Landesvorsitzender im Deutschen Bibliotheksverband und wünscht sich einen massiven Ausbau der eher dünnen hessischen Bibliothekslandschaft.
Karlsruhe - Welchen Stellenwert haben öffentliche Bibliotheken und wie kann dieser in der öffentlichen und politischen Wahrnehmung noch gesteigert werden? Damit beschäftigt sich die 56. Fachkonferenz der Bibliothekenfachstellen Deutschlands in Karlsruhe.