UN-Sonderbeauftragter Nils Melzer hat ein Buch über den Fall des Wikileaks-Gründers verfasst. Wem an Menschenrechten und Demokratie liegt, sollte es lesen
UN-Sonderberichterstatter Nils Melzer sieht im Prozess gegen Julian Assange das rechtsstaatliche System am Versagen und die „Banalität des Bösen“ am Werk.
Ein Gericht in London hat die Auslieferung von Julian Assange an die USA abgelehnt. Für Herta Däubler-Gmelin ist der Fall eine Tragödie. Weder Deutschland noch die EU hätten sich gerührt, was ein "großer Fehler" sei.
Trotz schwacher Beleglage erwecken CNN und "Guardian" den Eindruck einer Verschwörung von Wikileaks-Gründer Assange mit Russland. Und spielen so im Auslieferungsprozess den USA in die Karten.
Eine konstruierte Vergewaltigung. Manipulierte Beweise. Befangene Richter. Psychologische Folter. Nils Melzer, der Uno-Sonderberichterstatter für Folter, spricht erstmals ausführlich über seine Untersuchung im Fall von Wikileaks-Gründer Julian Assange. Und legt brisante Dokumente vor.
Dokumente, die NDR und WDR vorliegen, belegen, wie systematisch WikiLeaks-Gründer Assange und seine Besucher in der ecuadorianischen Botschaft in London ausgespäht wurden. Betroffen sind offenbar auch deutsche Journalisten.
Seit Monaten sitzt Julian Assange in einem Hochsicherheitsgefängnis. Die USA fordern seine Auslieferung. Westliche Intellektuelle, sonst für jeden Dissidenten schnell bei der Stange, rühren keinen Finger. Ein Skandal, meint der Jurist Milosz Matuschek.