Book,

Die Welt anders : politische Geschichte der großen Erzählung

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Berliner Beiträge zur kritischen Theorie ; Bd. 13 Argument, Hamburg, Dt. Orig.-Ausg. edition, (2012)

Abstract

Die Lektüre alter Texte aus einer fremden Kultur verlangt Kenntnisse ihrer sozial-ökonomischen, politischen und ideologischen Umwelt einerseits und der Struktur der Texte selber andererseits. Die Politische Geschichte der Großen Erzählung leistet beides und macht so »religiöse« Texte lesbar. Sie beschreibt eine Geschichte, die bei der ersten Zerstörung Jerusalems im 6. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung anfängt und bei der endgültigen Etablierung des Christentums als herrschende Ideologie im 5. Jahrhundert unserer Zeitrechnung endet. Sie bringt zum ersten Mal eine umfassende Darstellung der Entstehung des Judentums und des Christentums aus der Großen Erzählung des judäischen Volkes. Gleichzeitig räumt diese politische Geschichte eines Grundtextes der westlichen Kultur die dicken Schichten christlicher Dogmatik, die auf diesen Texten lagern und sie praktisch unlesbar gemacht haben, weg. Darunter treten die Äußerungen von Menschen hervor, die den Entwurf einer von Autonomie und Gleichheit geprägten Gesellschaftsordnung als radikale Alternative zur altorientalischen Ausbeutungsordnung formulierten. Durchgängig dokumentieren die Texte den Widerstand gegen die ökonomische und politische Übermacht der hellenistischen Staaten und des Römischen Reiches. Zahlreiche, zum Teil ausführliche Zitate machen den Zugang zu den Texten leichter. Das Buch wendet sich an diejenigen, die das Christentum längst hinter sich gelassen haben, aber auch an die, welche sich noch als christlich bezeichnen. Es ist eine Übung für eine Lektüre, die Text und Kontext zusammenhält, und will ein Zeugnis für die Unverwüstlichkeit Großer Erzählungen sein.

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