Abstract
Was ist eine Region? Diese Frage ist im Zuge des ‚spatial turn‘ in den Sozialwissenschaften bis heute unbeantwortet. In diesem Buch wird der Begriff der Region auf empirischer Grundlage expliziert: Eine Region ist eine soziokulturelle Einflussstruktur. Diese Struktur bildet sich in der Lösung von spezifischen Handlungsproblemen heraus, als mit denen konfrontiert die Bewohner eines Raumes sich erfahren, und sie bestimmt als eine Habitusformation ihr alltägliches Handeln. Diese Begriffsbestimmung entwickelt der Autor aus einer detailreichen empirischen Studie über das Ruhrgebiet. Der empirische Fall wird dabei in eine neue Perspektive gerückt: Befreit von der Fixierung auf die Industriekultur und den aktuellen Strukturwandel deckt die Studie weit zurückliegende historische Konstellationen auf. Auf diese Weise zeigen sich charakteristische Züge der Region Ruhrgebiet – etwa eine dominante Vergemeinschaftungsorientierung und eine ‚Malocherhaltung‘ – als Momente einer Fallstruktur von langer Dauer.
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