Zusammenfassung

Der Artikel thematisiert das Verhältnis von Gesellschaftstheorie und Wirtschaftssoziologie anhand von zwei Thesen. Zunächst wird im ersten Teil argumentiert, dass gesellschaftlicher Wandel in kapitalistischen Gesellschaften seinen Ausgangspunkt wesentlich in der Dynamik der Wirtschaft hat und dem Wirtschaftssystem daher ein Primat für die Erklärung von Gesellschaftsentwicklung zukommt. Zugleich stößt die Verwertungslogik der geldgesteuerten Ökonomie auf eine politische und soziale Widerständigkeit, die der Subsumierung der gesellschaftlichen Ordnung unter ökonomische Prinzipien entgegensteht. Aus einer konflikttheoretischen Perspektive wird argumentiert, dass die konkrete Organisation der kapitalistischen Wirtschaft nur von den sozialen und politischen Auseinandersetzungen um ihre Institutionalisierung her verstanden werden kann. Im zweiten Teil des Artikels werden die Konsequenzen dieser gesellschaftstheoretischen Konzeptualisierung für die wirtschaftssoziologische Forschung diskutiert. Die Wirtschaftssoziologie beschränkt sich nicht darauf, die soziale Kontextualisierung wirtschaftlichen Handelns aufzuzeigen, sondern muss die Einbettung wirtschaftlichen Handelns in den systematischen Zusammenhang historischer Entwicklungsprozesse stellen und damit die Entstehung von spezifischen Formen der Einbettung aus den Konflikten im Feld der Wirtschaft verstehend erklären.

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