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Mehrdimensionale Beratung und Intervention bei Angstproblemen in der Schule

. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 52 (6): 387-408 (2003)

Abstract

Mehrdimensionale Beratung und Intervention bei Angstproblemen in der Schule bedeutet für Schulpsychologinnen und Schulpsychologen einen ständigen Balanceakt von der Einzelfallhilfe bis zur Beratung von Schulentwicklungsprozessen. Ausgehend von unterschiedlichen Formen der Angst im schulischen Kontext werden die individuelle Angstbewältigung im Schulalltag, die Behandlung von Angststörungen bei Schulverweigerung sowie präventive und angstreduzierende Techniken und Strategien zur Unterrichtsgestaltung und Verbesserung des Schulklimas beschrieben. Auf der Ebene des Unterrichts stehen vielfältige pädagogisch-psychologische Erkenntnisse zur Verfügung, auf der Ebene der Schule wird die Erhöhung der Selbstwirksamkeit als innovatives Ziel und die gezielte Stressbewältigung in Form von Trainings für Lehrer und Schüler vorgestellt. Um tatsächlich eine angstfreie Lernatmosphäre und Schulkultur erreichen zu können, bedarf es - so wird verdeutlicht - der Kooperation aller Beteiligten und der verbindlichen Umsetzung von Maßnahmen durch die Lehrkräfte im Unterricht. Dazu müssen Lehrerinnen und Lehrer diagnostisch kompetenter werden und lernen, auf die gestiegenen Anforderungen im Umgang mit den Kindern und Jugendlichen im Unterrichtsalltag angemessen zu reagieren: Ängstliche, aber unauffällige Schüler müssen erkannt und entsprechend gefördert werden, damit sie ihr Leistungspotenzial abrufen können und im Umgang mit ihrer Angst besser zurechtkommen. Kindern und Jugendlichen mit extremen Angststörungen stehen vielfältige außerschulische Behandlungsangebote zur Verfügung, von denen die kognitive Verhaltenstherapie zu den effektivsten gehört. (ZPID).

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