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Die Energie der Welle : forcierte Dramatik : Beethovens Klavierkonzerte mit dem Freiburger Barockorchester und Kristian Bezuidenhout

. junge Welt, (May 2022)ISSN: 041-9373.

Abstract

Beethoven, so kann man sich das vorstellen, kam aus dem 1792 um die 9.500 Seelen zählenden Bonn in eine für ihn unfassbar riesige Metropole, Wien zählte 300.000 Einwohner, er wollte sie erobern. Und setzte gleich ganz oben an. Bei Joseph Haydn, dem noch lebenden der zwei großen Wiener Meister und Platzhirsche nahm er Unterricht. Gegen den ein Jahr zuvor verstorbenen und beim musikliebenden Wien als Maßstab aller Dinge noch höchst präsenten Mozart aber hatte er anzuspielen und anzukomponieren. Die Firma Harmonia Mundi France setzt offenbar trotz Verkaufs an einen Investor vorläufig ihr ruhmreiches Großprojekt fort, die Werke Beethovens bis 2027, und dem 200. Todestag des mit Bach größten Komponisten des deutschen Bürgertums, in referentiell öffnenden, sich durchweg auf interpretatorischem Höchstniveau bewegenden Aufnahmen aller Genres herauszubringen. Mit dem 1. und 3. Klavierkonzert schließt das Label die Fünferreihe dieser Gattung ab. Im dritten Werk in c-Moll nimmt der junge Beethoven schon der Tonart nach – Mozart schrieb eines seiner beiden Moll-Klavierkonzerte in der Beethoven-Tonart c – eine sich selbst gestellte Herausforderung an. Rezension zu: Beethoven: »Klavierkonzerte Nr. 1 C-Dur op. 15 und Nr. 3 c-Moll op. 37« – Kristian Bezuidenhout/ Freiburger Barockorchester/Pablo Heras-Casado (Harmonia Mundi France)

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