Abstract

Eine Reihe von Neuerscheinungen widmete sich der in letzter Zeit zunehmend genutzten Möglichkeit, die Datenbasis interpretativer Sozialforschung durch die Erhebungstechnik der Videoaufzeichnung (und überhaupt visueller Daten) zu erweitern. Um das Potential dieser Erweiterung einschätzen zu können und die - meist überhöhten - Ansprüche, die mit dieser Erweiterung verbunden sind, indem sie ihr Eigenständigkeit auf der methodischen Ebene zusprechen, ohne dies methodologisch auszuweisen, zu verstehen und angemessen zu würdigen, wird die Sache der Videoaufzeichnungen in der interpretativen Sozialforschung, rückgebunden an methodische Klärungen und methodologische Grundlegungen dargestellt. Vor diesem Hintergrund werden einige Neuerscheinungen zu diesem Thema teils en détail, teils in allgemeiner Form, teils gesondert explizit, teils implizit im laufenden Text behandelt. Zudem wird erwogen, ob die Konjunktur von „Videoanalyse“ etwas mit dem Zusammenspiel zwischen einer fehlenden Prägnanz in den Methoden interpretativer Sozialforschung einerseits und einer Sehnsucht nach Unmittelbarkeit in der Beziehung zum Gegenstand andererseits zu tun hat. Schlagworte: Videoaufzeichnung, Videoanalyse, Videohermeneutik, interpretative Sozialforschung, Methodologie, Sequenzanalyse

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