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Aufmerksamkeitsstörungen und Gedächtniskapazitäten bei sprachauffälligen und unauffälligen Kindern

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Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 48 (4): 260-272 (1999)

Zusammenfassung

Ausgehend von der Hypothese einer geringeren Gedächtnisfähigkeit sprachauffälliger Kinder wurden 110 sprachauffällige und 123 sprachunauffällige Kinder im Grundschulalter (Altersdurchschnitt zehn Jahre) untersucht. Die Kinder absolvierten jeweils einzeln einen verbalen Gedächtnistest sowie einen Test zur Problemlösereflexivität. Ferner beurteilten die Lehrer ihre Schüler im Hinblick auf Aufmerksamkeitsstörungen und Aufmerksamkeitsverhalten. Es zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen beiden Gruppen in bezug auf die Gedächtnisfähigkeit und die Anzahl der Fehler. Den sprachauffälligen Schülern gelang es weniger gut, Wortlisten zu lernen und den Lerngewinn gegen eine Ablenkung aufrechtzuerhalten. Sie wiesen eine signifikant geringere Behaltensstabilität auf. Die Gedächtnisfähigkeit war ferner weitgehend unabhängig von der Problemlösereflexivität und dem im Lehrerurteil festgehaltenen Aufmerksamkeitsverhalten. Es wird geschlossen, daß sprachauffällige Kinder sowohl Schwierigkeiten bei der Informationsaufnahme als auch Einschränkungen der Gedächtniskapazität haben. Die unterschiedliche Gedächtnisfähigkeit von sprachauffälligen und sprachunauffälligen Kindern ist am ehesten durch die (meta)kognitiven Kompetenzen der Kinder erklärbar. (ZPID).

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