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Bildungsdiskriminierung als Grundvoraussetzung der Wissensgesellschaft

. Handbuch Educational Governance Theorien, Springer Fachmedien Wiesbaden, Wiesbaden, (2019)
DOI: 10.1007/978-3-658-22237-6_28

Zusammenfassung

Seit den 1980er Jahren setzte sich die Vorstellung des Aufkommens der Wissensgesellschaft durch, mit der die Verheißung der Transformation sämtlicher Werktätigen in hochqualifizierte WissensarbeiterInnen einherging. Zeitgleich fand eine Rückentwicklung in Bezug auf die vorangehenden Errungenschaften hinsichtlich der sozialen Durchlässigkeit des Bildungssystems statt. Dass das nur oberflächlich betrachtet einen Widerspruch darstellt, wird im vorliegenden Artikel anhand der kritischen Aufarbeitung der Ideengeschichte des Konzepts der Wissensgesellschaft aufgezeigt. Denn alle entsprechenden Utopien – angefangen vom Ursprungsentwurf der postindustriellen Gesellschaft von Daniel Bell – sind darauf ausgerichtet, das Denken in Schichten auszumerzen sowie den Ansatz des Klassenkampfes zu desavouieren und befördern folglich den neoliberalen Umbau sämtlicher sozialer Strukturen. Die Bildungsdiskriminierung und die daraus resultierende Entwürdigung sowie Entmündigung von Menschen aus unteren Milieus stellt eines der zentralen (Steuerungs-)Instrumente zur Erreichung dieses Ziels dar.

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