Kultur und Wissenschaft beim �bergang ins Dritte Reich.
Tectum, (2000)Abstract
"Kultur und Wissenschaft beim �bergang ins 'Dritte Reich' - der Titel des vorliegenden Sammelbands verweist bereits implizit auf den hohen Problemgehalt eines Themas, das sich aus mehreren Gr�nden - Verbesserung der Quellenlage, Emanzipation von der 'T�tergeneration' u. a. - gegenw�rtig neu stellt und auch wieder in den Mittelpunkt �ffentlichen Interesses ger�ckt ist: Wie konnte es 'dazu' kommen? Was genau ereignete sich im Vorfeld der 'Machtergreifung' im Leben einer Kulturnation, die man einst als 'Volk von Dichtern und Denkern' gehandelt hatte? Inwiefern begleitete oder unterst�tzte ein in den 20er Jahren international f�hrender Wissenschafts- und Kulturbetrieb die politische Entwicklung? Waren etwaige Hilfeleistungen aktiver oder passiver Natur? Kann �berhaupt von einem '�bergang' die Rede sein, oder rissen vorhandene Traditionslinien eher abrupt ab? Die einzelnen Beitr�ge, die sich diesen und weiteren Fragen anhand ausgew�hlter Beispiele aus unterschiedlichen Fachbereichen anzun�hern versuchen, geben den Blick frei auf ein �beraus komplexes Problemfeld, dem mit pauschalen Antworten nicht beizukommen ist. Keinesfalls etwa war die Entwicklung ausschlie�lich personengebunden. Auch die Annahme, das intellektuelle Leben habe sich dem Diktat einer extrem repressiven Politik schlichtweg beugen m�ssen und sei 'gleichgeschaltet' worden, trifft den Sachverhalt nur zum Teil. In manchen F�llen deckt die differenzierte Analyse eine Realit�t auf, bei der zwischen institutionellem Zwang und der Notwendigkeit innerwissenschaftlicher Entwicklung gar nicht genau getrennt werden kann." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Joachim Petsch: Architektur der 20er und 30er Jahre. Kontinuit�ten und Br�che (11-27); Henning G. Bleyl: Klassische Musik als Propaganda-Medium? Zur politischen Funktion der Auslandsreisen der Berliner Philharmoniker f�r den NS-Staat (29-46); Peter Gemienhardt: Kirchengeschichte zwischen den Zeiten. Paradigmen protestantischer Kirchengeschichtsschreibung beim �bergang ins 'Dritte Reich' (47-64); Klaus Grobe Racht: 'Die Wissenschaft kann nicht einfach warten, bis sie gefragt wird...'. Geschichtswissenschaft im NS-Staat (65-81); Hansj�rg Hennecke: Zwischen Habsburg und Hitler. National�konomie und Sozialwissenschaft in Wien 1918-1938 (83-99); Bettina von Jagow: Bedeutungs- und Spannungsfelder der Germanistik an der LMU M�nchen 1920-1945 (101-116); Markus K�bisch: Die Lebenswelt als vergessenes Sinnfundament der Wissenschaften. Husserls Kritik an der Formalisierung der Erkenntnis (117-131); Dirk L�ddecke: Philosophen auf dem Zauberberg. �berlegungen zur philosophischen Debatte zwischen Ernst Cassirer und Martin Heidegger in Davos (1929) (133-143); Axel Schmitt: Jenseits der Identit�t. Marginalisierung und Akkulturation deutsch-j�discher Intellektueller in Wissenschaft und Kultur (1900-1933) (145-162); Florian Steiger: Innovation und Au�erordentlichkeit. Die medizinische Fakult�t der Ludwig-Maximilians-Universit�t M�nchen in den Jahren 1920-1945 (163-179).
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