Abstract
Die Nutzung und Bereitstellung von Open Educational Resources (OER) sind mit vergleichsweise hohen Unsicherheiten und Herausforderungen verbunden, die in der deutschen Bildungslandschaft zu einem erhöhten Bedarf an Qualitätsausweis für freie Bildungsmaterialien führen. Die Debatte um diese vermeintlich geringer-wertigen Unterrichtsmaterialien reisst nicht ab und qualitätssuggerierende Entwicklungen begleiten die Nutzung von OER in der Schulpraxis: Verlage und Hochschulen geben cc-lizenziertes Material an die Lehrkräfte in allen Bildungsbereichen, Plattformen für OER versuchen Qualitätsnachweise über Nutzerbewertungen, Bildungsinstitutionen entwerfen Qualitätskriterienmodelle für OER. Bei allen Unternehmungen dem Bedarf an Qualitätssicherung und Qualitätsausweisen nachzukommen, wird vernachlässigt, dass gerade OER und die konsequente Praxis von Open Education die Nutzer als autonome, kreative und kompetente Lehrenden und Lernenden versteht. Vor diesem Hintergrund steht ein kritisches Hinterfragen der aktuellen Implikationen des verwendeten Qualitätsbegriffes aus, sowie des Beteiligtenkreises für den Aushandlungsprozess von OER-Qualität.
Users
Please
log in to take part in the discussion (add own reviews or comments).