Artikel,

Zur Therapiemotivation bei Schülern: Der Wunsch nach pädagogisch-therapeutischer Hilfe

, und .
Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 49 (9): 641-655 (2000)

Zusammenfassung

Im Rahmen einer Untersuchung zur Tätigkeit der Beratungslehrer in Österreich wurde insgesamt 620 9- bis 14-jährigen Schülern aus 25 Klassen der Grund- und Sekundarstufe ein Fragebogen zu ihrer eigenen Situation in der Klasse vorgelegt, in dem Fragen zum Wunsch nach pädagogisch-therapeutischer Hilfe durch einen Beratungslehrer enthalten waren. Gleichzeitig wurde eine Mitschüler-Nominierung zur Beliebtheit und zum Verhalten aller Schüler durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, dass etwa ein Viertel der Schüler den Wunsch nach einer persönlichen Aussprachemöglichkeit und etwa ein Sechstel (vor allem Grundschüler) nach Unterstützung im Auskommen mit den Mitschülern hatte. Nähere Analysen der Merkmale jener Schüler, die den Wunsch nach Unterstützung äußerten, wiesen darauf hin, dass das Gefühl von Einsamkeit und Depression sowie das Erleiden von Mitschüler-Aggressionen wesentliche Motive für den Wunsch nach Hilfe darstellten. Eigenes aggressives Verhalten war hingegen kein Grund dafür, dass die Schüler meinten, Hilfe zu benötigen. Konsequenzen für die Gestaltung innerschulischer pädagogisch-therapeutischer Hilfen werden diskutiert. (ZPID).

Tags

Nutzer

  • @pedocs

Kommentare und Rezensionen