Abstract
Unterscheidet sich unsere Zukunft in 30 Jahren wirklich so krass von heute? Die Rede von der Ära des digitalen Kapitalismus hat sich durchgesetzt. Bei uns allen. Für wenige, die „Erfolgreichen“, ist es der nächste Schub der Erneuerung und des Profits, für viele andere eine weitere bittere Phase der politischen Ökonomie des Kapitalismus. Das heißt, für die meisten ein Alptraum aus Funktionieren, Reproduzieren und Konsumieren, und nicht selten: gesellschaftlicher Ausschluss. In der Nachkriegszeit wurde an vielen Punkten die Abschaffung der Arbeit durch Innovation und Automatisierung herbei geträumt. Fliegende Autos gibt es im Jahr 2017 immer noch nicht, obwohl die „Back to the future“-Generation in den 1980er Jahren mit dieser Erzählung aufwuchs und mit ihrer technischen Vorarbeit der Generation der „Millenials“ den Weg ins „Informationszeitalter“ ebnete. Die zumeist männlichen Trekkies der 1980er und 1990er sind anfangs zu Softwarebossen (Bill Gates), dann zu Innovatoren (Steve Jobs) und jetzt zu Alleskönnern (Jeff Bezos) mutiert und geben seit über 20 Jahren den Takt an. Dabei hat sich am Endziel dieses Traums nie etwas verändert: Jedes einzelne verrückte Detail der Star Trek Serie, sei es das Beamen, künstliche Intelligenz oder unendliches Leben, befinden sich weiterhin auf der Agenda der Alphamännchen aus Silicon Valley und anderen Clustern dieser Welt. Die „Internetrevolution“, die Vernetzung und Vermessung der Welt, bildet die Basis für eine futuristische Zukunft, die gar nicht mehr so utopisch anklingt, wie uns die kritische Serie Black Mirror spektakulär vorführt. Und die Comedyserie Silicon Valley führt den Anspruch derselben, Glück für die gesamte Menschheit herzustellen, vor. Geliefert haben sie bisher jedenfalls nichts.
Users
Please
log in to take part in the discussion (add own reviews or comments).