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Wertschöpfung in offenen Werkstätten. Eine empirische Befragung offener Werkstätten in Deutschland

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(2016)

Zusammenfassung

Zusammenfassung Es wird wieder gebastelt, geschraubt, gelötet, repariert. Werkstätten erleben heutzutage eine unerwartete Renaissance. Der Sammelbegriff „offene Werkstätten“ umfasst verschiedene Formen von Infrastrukturen zur gemeinsamen Nutzung von Mitteln für materielle Produktion und den offenen Austausch darüber. Konkret handelt es sich um gemeinwohlorientierte Repair Cafés, Siebdruckwerkstätten und Fahrradreparaturinitiativen, aber auch um gewerblich orientierte FabLabs und Hackerspaces. Die gewachsene Bedeutung und die gestiegene Zahl der offenen Werkstätten sind Ausdruck und Ergebnis sich verändernder Produktions- und Innovationsbedingungen in der Wirtschaft. Dezentralisierungsprozesse der stofflichen Produktion, die durch die technisch avancierten Ausprägungen offener Werkstätten vorangetrieben werden, können sich auch transformativ auf andere Branchen auswirken. Entsprechend dieser Dynamiken wurden offene Werkstätten als vielschichtige Orte untersucht, um sowohl Nachhaltigkeits- als auch Innovationspotenziale in den Blick zu nehmen. Im Sommer 2015 richteten wir eine Befragung an 453 offene Werkstätten in Deutschland, um deren Innovations- und Arbeitsprozesse genauer in den Blick zu nehmen. Auf der Basis eines Datensamples von 103 Antwortsätzen (Rücklaufquote 23 %) rekonstruiert die vorliegende Studie die sozialen, materiellen und ökonomischen Wirkungsprozesse in diesen Werkstätten. Die starke Dynamik des Phänomens zeigt sich unter anderem daran, dass die meisten Antwortenden der offenen Werkstatt zwischen 2013 und 2015 beigetreten sind. Über die Hälfte hat ihre Werkstatt selbst mitbegründet. Der überwiegende Teil besitzt eine naturwissenschaftliche Qualifikation. Gemeinschaftsorientierung – nicht das materielle Endergebnis oder die Herstellung eines Gegenstandes – ist der Hauptgrund für das Engagement in offenen Werkstätten. Die persönliche Motivation der Aktiven liegt weniger im ökonomischen Bereich als vielmehr in der Vermittlung von Wissen, dem praktischen Arbeiten und in einer gesellschaftlichen Transformation. Das Erproben neuer sozialer Wege des Lernens, der Wissensvermittlung und des Zusammenarbeitens stehen im Mittelpunkt alltäglicher Praktiken in offenen Werkstätten. Summary Lately, there is a noticeable trend that people start doing handicrafts again. And thus open workshops experience an unexpected renaissance. The term “open workshops” comprises different kinds of infrastructures for the shared use of resources for material production and an open exchange about it. This includes non-commercial repair cafés, screen printing workshops and initiatives for bicycle repair as well as commercially oriented fab labs and hackerspaces. The growing number and importance of open workshops are the result of changing economic conditions for production and innovation. The decentralization of physical production, which is promoted by the technically advanced types of open workshops, may also have transformative effects on other sectors. Multiple aspects of open workshops were investigated to assess the potentials of these dynamics for sustainability and innovation. To investigate the work and innovation activivties, 453 open workshops in Germany were addressed by an empirical survey in the summer 2015. Based on a data sample of 103 observations (which corresponds to a response rate of 23 %), the social, material and economic processes within open workshops have been reconstructed. The strong dynamics of this phenomenon is demonstrated by the fact that the majority of the respondents joined the open workshops between 2013 and 2015. More than half of them are cofounders of the workshop. Predominantly, respondents have an educational background in natural sciences. Community-orientation – not the material end result or the fabrication of an object – is the principal reason for engaging in open workshops. The personal motivations of the actors are not primarily economic, but rather directed towards the transfer of knowledge, practical working experiences and societal transformation. Experimentation with new social forms of learning, knowledge transfer and collaboration is central to the everyday practice in open workshops.

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