Abstract
"Vor dem Hintergrund des Klimawandels ist das Forschungsfeld der Phänologie immer mehr in den Fokus interdisziplinärer Fragestellungen gerückt. Durch den Einsatz von multi-temporalen Fernerkundungsdaten wurde auch der Begriff der Land Surface Phenology (LSP) geprägt: Im Vergleich zu real beobachtbaren phänologischen Ereignissen integriert die LSP über zahlreiche, nicht mehr getrennt beobachtbare Spezies, bietet aber durch die Kombination aus flächenhafter und repetitiver Abdeckung eine Datenbasis für vielseitige Anwendungen.
Im Mittelpunkt der hier vorgestellten Arbeiten steht die Untersuchung des Informationsgehalts von aus MODIS-Zeitserien abgeleiteten phänologischen Maßzahlen für raumzeitliche phänologische Muster in Deutschland. Diese Metriken, z.B. Beginn und Ende der Wachstumsphase, werden als charakteristische Punkte des Verlaufs von EVI- und NDVI-Zeitreihen der Jahre 2001 bis 2011 mit Hilfe des Programms TIMESAT bestimmt. Zentrale Fragestellung ist die Korrelation dieser künstlichen Zeitpunkte mit real-phänologischen Merkmalen oder Klimagrößen, etwa aus phänologischen Daten des DWD. Weiterhin sollen die räumlichen Muster der LSP und deren zeitliche Variabilität statistisch erklärt werden. Die Hypothese ist, dass die Analysen auf diesem Maßstab nur durch Aggregation auf der CORINE-Skala sinnvoll durchgeführt werden können. Weitere raumbeschreibende Variablen wie die geographische Breite, Höhe, Hangneigung und Exposition sowie der Abstand von ozeanischen Einflüssen sollen klassenspezifisch in Regressionsmodellen zur Erklärung der räumlichen Muster der phänologischen Metriken untersucht werden. Die Arbeiten sind Beitrag zum BMWI-Projekt „Multisaisonale Fernerkundung für das Vegetationsmonitoring“, in dem diese Quantifizierungen der intra-annuellen Vegetationsdynamik entlang unterschiedlicher Gradienten als zusätzliche Eingangsgröße für die Artverbreitungsmodellierung und Klassifikation von Grünlandflächen dienen."
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