Abstract
Der traditionelle tayloristische Leistungskompromiss befinde sich in einer tiefen Krise. Er habe auf der gesetzlich und tariflich gerahmten Festlegung von Leistungsstandards beruht – einer gesundheits- und alternsgerechten Normalleistung – in den Leistungslohnbereichen der Großunternehmen. Heute jedoch erodiere dieser Leistungskompromiss zunehmend. Der Beitrag argumentiert, dass dafür neue Rationalisierungskonzepte und die Krise des Leistungslohns in den Produktionsbereichen verantwortlich sind, auch und vor allem die Ausweitung der Angestellten- und Dienstleistungsarbeit und ihre Veränderung durch neue Steuerungsformen. Zugleich ließen sich neue Ansätze der Interessenvertretungspolitik von Gewerkschaften und Betriebsräten beobachten, mit denen auch ein neuer Anlauf in der Leistungspolitik möglich sein könne. Dabei plädiert der Autor dafür, eine erneuerte Leistungspolitik beteiligungsorientiert und in enger Verzahnung von Gewerkschaften und Betriebsräten zu gestalten. Dafür müssten die Interessenvertretungen die Leistungspolitik aber weit stärker als bisher in den Fokus nehmen und sich das Ziel setzen, Einfluss auf die Personalbemessung zu nehmen.
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