H. Enzensberger. Suhrkamp, (1974)Hans Magnus Enzensbergers Buch Palaver. Politische Überlegungen 1967–1973 ist 1974 als Band 696 der Reihe „edition suhrkamp“ im Suhrkamp Verlag in Frankfurt am Main erschienen. Es versammelt sechs Aufsätze, die der Autor zuvor an anderen Orten publiziert hatte: 1967/68: Berliner Gemeinplätze (Seite 7–40), 1968: Gemeinplätze, die Neueste Literatur betreffend (Seite 41–54), 1970: Bildnis einer Partei. Vorgeschichte, Struktur und Ideologie der PCC (Seite 55–90), 1970: Baukasten zu einer Theorie der Medien (Seite 91–129), 1972: Revolutions–Tourismus (Seite 130–168) und 1973: Zur Kritik der politischen Ökologie (Seite 169–232). Vorangestellt ist dem Wiederabdruck der Aufsätze der reprographische Nachdruck des Palaver–Artikels des Oxford English Dictionary (Seite 6). Beschlossen wird der Band mit dem Erstdrucknachweis der Aufsätze (Seite 234).
Das Kernstück des Bandes ist der Aufsatz Baukasten zu einer Theorie der Medien, in dem der Schriftsteller versucht, seine frühen, exemplarischen Kritiken an den Verfahrensweisen der „Bewußtseins–Industrie“ (siehe hier unter Einzelheiten) theoretisch zu fundieren. In kämpferischem Ton entfaltet er die These, daß mit der „Entwicklung der elektronischen Medien“1 zwar die Instrumente geschaffen worden seien, alle Menschen in den „gesellschaftlichen und vergesellschafteten produktiven Prozeß“ (S. 93) einzubinden, diese Instrumente aber „aus guten, schlechten politischen Gründen“ (S. 93) nicht angewendet würden. An Bertolt Brechts Radiotheorie anknüpfend, nach der der Rundfunk von einem „Distributionsapparat“ (S. 94) zu einem „Kommunikationsapparat“ (S. 94) weiterentwickelt werden müsse, demonstriert er anhand verschiedener Beispiele, auf wie vielfältige Weise die Massenmedien zum Zweck der geistigen und politischen Immobilisierung der Menschen mißbraucht werden. Als Gegenmodell zu dieser vorherrschenden, repressiven Form des Medieneinsatzes, bei dem der Mensch auf die Rolle des Konsumenten reduziert wird, entwirft er das Modell des emanzipatorischen Mediengebrauchs, das er für geeignet hält, das „entscheidende politische Moment“ (S. 92), das den Massenmedien seines Erachtens gleichwohl innewohnt, fruchtbar zu machen (S. 111f.)..
Hans Magnus Enzensbergers Buch Palaver. Politische Überlegungen 1967–1973 ist 1974 als Band 696 der Reihe „edition suhrkamp“ im Suhrkamp Verlag in Frankfurt am Main erschienen. Es versammelt sechs Aufsätze, die der Autor zuvor an anderen Orten publiziert hatte: 1967/68: Berliner Gemeinplätze (Seite 7–40), 1968: Gemeinplätze, die Neueste Literatur betreffend (Seite 41–54), 1970: Bildnis einer Partei. Vorgeschichte, Struktur und Ideologie der PCC (Seite 55–90), 1970: Baukasten zu einer Theorie der Medien (Seite 91–129), 1972: Revolutions–Tourismus (Seite 130–168) und 1973: Zur Kritik der politischen Ökologie (Seite 169–232). Vorangestellt ist dem Wiederabdruck der Aufsätze der reprographische Nachdruck des Palaver–Artikels des Oxford English Dictionary (Seite 6). Beschlossen wird der Band mit dem Erstdrucknachweis der Aufsätze (Seite 234).
Das Kernstück des Bandes ist der Aufsatz Baukasten zu einer Theorie der Medien, in dem der Schriftsteller versucht, seine frühen, exemplarischen Kritiken an den Verfahrensweisen der „Bewußtseins–Industrie“ (siehe hier unter Einzelheiten) theoretisch zu fundieren. In kämpferischem Ton entfaltet er die These, daß mit der „Entwicklung der elektronischen Medien“1 zwar die Instrumente geschaffen worden seien, alle Menschen in den „gesellschaftlichen und vergesellschafteten produktiven Prozeß“ (S. 93) einzubinden, diese Instrumente aber „aus guten, schlechten politischen Gründen“ (S. 93) nicht angewendet würden. An Bertolt Brechts Radiotheorie anknüpfend, nach der der Rundfunk von einem „Distributionsapparat“ (S. 94) zu einem „Kommunikationsapparat“ (S. 94) weiterentwickelt werden müsse, demonstriert er anhand verschiedener Beispiele, auf wie vielfältige Weise die Massenmedien zum Zweck der geistigen und politischen Immobilisierung der Menschen mißbraucht werden. Als Gegenmodell zu dieser vorherrschenden, repressiven Form des Medieneinsatzes, bei dem der Mensch auf die Rolle des Konsumenten reduziert wird, entwirft er das Modell des emanzipatorischen Mediengebrauchs, das er für geeignet hält, das „entscheidende politische Moment“ (S. 92), das den Massenmedien seines Erachtens gleichwohl innewohnt, fruchtbar zu machen (S. 111f.).
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Das Kernstück des Bandes ist der Aufsatz Baukasten zu einer Theorie der Medien, in dem der Schriftsteller versucht, seine frühen, exemplarischen Kritiken an den Verfahrensweisen der „Bewußtseins–Industrie“ (siehe hier unter Einzelheiten) theoretisch zu fundieren. In kämpferischem Ton entfaltet er die These, daß mit der „Entwicklung der elektronischen Medien“1 zwar die Instrumente geschaffen worden seien, alle Menschen in den „gesellschaftlichen und vergesellschafteten produktiven Prozeß“ (S. 93) einzubinden, diese Instrumente aber „aus guten, schlechten politischen Gründen“ (S. 93) nicht angewendet würden. An Bertolt Brechts Radiotheorie anknüpfend, nach der der Rundfunk von einem „Distributionsapparat“ (S. 94) zu einem „Kommunikationsapparat“ (S. 94) weiterentwickelt werden müsse, demonstriert er anhand verschiedener Beispiele, auf wie vielfältige Weise die Massenmedien zum Zweck der geistigen und politischen Immobilisierung der Menschen mißbraucht werden. Als Gegenmodell zu dieser vorherrschenden, repressiven Form des Medieneinsatzes, bei dem der Mensch auf die Rolle des Konsumenten reduziert wird, entwirft er das Modell des emanzipatorischen Mediengebrauchs, das er für geeignet hält, das „entscheidende politische Moment“ (S. 92), das den Massenmedien seines Erachtens gleichwohl innewohnt, fruchtbar zu machen (S. 111f.).},
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Das Kernstück des Bandes ist der Aufsatz Baukasten zu einer Theorie der Medien, in dem der Schriftsteller versucht, seine frühen, exemplarischen Kritiken an den Verfahrensweisen der „Bewußtseins–Industrie“ (siehe hier unter Einzelheiten) theoretisch zu fundieren. In kämpferischem Ton entfaltet er die These, daß mit der „Entwicklung der elektronischen Medien“1 zwar die Instrumente geschaffen worden seien, alle Menschen in den „gesellschaftlichen und vergesellschafteten produktiven Prozeß“ (S. 93) einzubinden, diese Instrumente aber „aus guten, schlechten politischen Gründen“ (S. 93) nicht angewendet würden. An Bertolt Brechts Radiotheorie anknüpfend, nach der der Rundfunk von einem „Distributionsapparat“ (S. 94) zu einem „Kommunikationsapparat“ (S. 94) weiterentwickelt werden müsse, demonstriert er anhand verschiedener Beispiele, auf wie vielfältige Weise die Massenmedien zum Zweck der geistigen und politischen Immobilisierung der Menschen mißbraucht werden. Als Gegenmodell zu dieser vorherrschenden, repressiven Form des Medieneinsatzes, bei dem der Mensch auf die Rolle des Konsumenten reduziert wird, entwirft er das Modell des emanzipatorischen Mediengebrauchs, das er für geeignet hält, das „entscheidende politische Moment“ (S. 92), das den Massenmedien seines Erachtens gleichwohl innewohnt, fruchtbar zu machen (S. 111f.).},
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