Abstract
Der Beitrag stellt zunächst die Tarifbindung der Betriebe anhand der im IAB-Betriebspanel verfügbaren Daten in ihrer Verteilung nach Branchen und Betriebsgröße dar. 2012 arbeiteten 53 % der westdeutschen und 36 % der ostdeutschen Beschäftigten in Betrieben mit einem Branchentarif. Seit 1996 ist die Flächentarifbindung in beiden Landesteilen rückläufig, auch wenn die Entwicklung in jüngster Zeit weniger eindeutig verläuft. Für die betriebliche Ebene wird die Verbreitung sowohl von Betriebsräten als auch von betriebsspezifischen Mitarbeitervertretungen betrachtet. Im Vergleich zum Vorjahr nimmt die Reichweite der verfassten Mitbestimmung leicht ab: 43 % der Beschäftigten in der Privatwirtschaft Westdeutschlands und 36 % Ostdeutschlands arbeiten in Betrieben mit Betriebsrat. In der langen Sicht sinkt der Deckungsgrad. Zu alternativen betrieblichen Vertretungsformen liegen seit 2004 Informationen vor. Diese Einrichtungen zeigen nicht annähernd die gleiche Stabilität wie die Institution Betriebsrat. In der gemeinsamen Betrachtung der betrieblichen und sektoralen Ebene der Interessenvertretung werden vor allem die ausgedehnten betrieblichen Vertretungslücken sowie die "weißen Flecken" in der Tarif- und Mitbestimmungslandschaft aufgezeigt.
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