Abstract
Es wird der Frage nachgegangen, warum und mit welchen Folgen Kinder und Jugendliche gegenwärtig in zum Teil großem Umfang Gewaltdarstellungen konsumieren. Als Motive werden genannt: Kompensation und Flucht vor Alltagsproblemen und vor innerer Leere, Identifikation mit großartigen Helden, Erleben von Angst-Lust, Abgrenzung und Protest gegenüber der Elterngeneration und Mutprobe zur Etablierung des sozialen Status in der peer-group. Die Wirkungen, die Gewaltdarstellungen auf die Rezipienten ausüben, lassen sich mit verschiedenen psychologischen Konzepten erklären (etwa sozial-kognitive Lerntheorie, Suggestionsthese, Bestätigungshypothese, Habitualisierungshypothese, Katharsistheorie, Auslöse-Hypothese, Erregungstheorie). Aus diesen Einsichten ergeben sich auf individueller wie gesellschaftlicher Ebene Konsequenzen: medienkritische Unterweisung von Kindern und Jugendlichen, staatlicher Schutz vor eindeutig schädigenden Produktionen, Lösung der zugrundeliegenden gesellschaftlichen Probleme, die zu Resignation und Hoffnungslosigkeit bei Kindern und Jugendlichen führen.
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