Abstract
KurzbeschreibungDie Unternehmungsvernetzung verändert die Anforderungen
an das Management und die Interessenvertretung nachhaltig. Deshalb
steht in der vorliegenden Arbeit das Management horizontaler und
vertikaler Netzwerkbeziehungen einer Warenhausunternehmung sowie
die Praxis der Interessenvertretung im Prozeß der Unternehmungsvernetzung
im Zentrum von sechs Fallstudien. In einer weiteren Fallstudie wird
das Handeln der Akteure industrieller Beziehungen im Einzelhandel
in Prozessen der Unternehmungsvernetzung für den Zeitraum 1980 bis
1996 einer historisch-genetischen Analyse unterzogen. Die negotiated
order theory wird in dieser Studie als Organisations- und Netzwerktheorie
sowie als Theorie industrieller Beziehungen fruchtbar gemacht, weil
sie hilft, unser Verständnis der (Re-)Produktion sozialer Ordnungen
zu vertiefen. Die empirischen Ergebnisse der Fallstudien belegen,
daß das Management von Netzwerkbeziehungen in einem sozialen Prozeß,
der negotiation of order, erfolgt. Ebenso ist die negotiation of
order für das Handeln der Interessenvertretung im Prozeß der Unternehmungsvernetzung
zentral. Hier kommt es nicht nur zwischen Management und Interessenvertretung,
sondern auch innerhalb der Interessenvertretung zu Aus- und Verhandlungsprozessen.
In dieser negotiation of order reproduzieren die Akteure industrieller
Beziehungen die kooperative Konfliktverarbeitung. Es kommt infolgedessen
zu einer Entwicklung, die in dieser Arbeit als das Paradoxon der
kooperativen Konfliktverarbeitung bei Unternehmungsvernetzung bezeichnet
wird: Indem die Routine „kooperative Konfliktverarbeitung“ reproduziert
wird, büßt sie immer mehr an Bedeutung ein.
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