Abstract
Die Vorgeschichte der Verhaltenstherapie ist bislang nur wenig erforscht. Namhaft gemachte Vorläufer derselben wie Locke, Itard, Bourneville, durchweg Ärzte und Pädagogen, haben sich meist mit der Behandlung von Kindern beschäftigt. Es liegt daher nahe, unter den Erziehungswissenschaftlern der vorigen Jahrhunderte weitere Vorläufer der Verhaltenstherapie zu vermuten. In der hier vorgelegten historiographischen Studie wird der Blick auf einen weithin unbekannten Pädagogen der Aufklärung gelenkt, den Philanthropen Peter Villaume (1746-1825). Der Leser findet zunächst die wichtigsten Stationen seines Lebens nachgezeichnet und kurz sein (heil-) pädagogisches Werk gewürdigt. Die weiteren Ausführungen gelten dann Villaumes Anschauungen von den verschiedenen Arten der Furcht und den von ihm ebenso propagierten wie praktizierten Verfahren des Abbaus von (abnormen) Ängsten im Kindesalter. Einen Vergleich seiner Therapietechniken mit denen von Jones, einer Mitarbeiterin Watsons, schließt sich an. Der Beitrag endet mit Überlegungen zu der Frage, weshalb Villaumes Bedeutung für die Entwicklung der Verhaltenstherapie so lange nicht gewürdigt wurde. (DIPF/ Orig.) Prehistory of modern behavior therapy is widely neclected. Only some authors are well-known, for example Locke, Itard and Bourneville. As doctors or predagogues they all have been concerned with disordered children. But looking at the history of pedagogy one may find some more precursors of behavior therapy with children. - In this article we deal with Peter Villaume (1746-1825) being such a person. His biography, some of his pedagogical writings and his relevance for the history of 20 th century behavior therapy are discussed. (DIPF/ Orig.)
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