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Strukturwissen als Voraussetzung für die Steuerung komplexer dynamischer Systeme

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Zeitschrift für Experimentelle Psychologie, 45 (3): 218-240 (1998)

Abstract

In zwei Experimenten wurde die Annahme gepräüft, daflü Strukturwissen die Steuerung komplexer dynamischer Systeme beim Lernen und Transfer erleichtert. Der Erwerb von Strukturwissen wurde in den Experimentalgruppen durch die grafische Darstellung der Systembeziehungen und die Anwendung des Wissens in flúbungsaufgaben unterstäützt. Die Kontrollgruppen bearbeiteten vergleichbare flúbungsaufgaben ohne Unterstäützung des Erwerbs von Strukturwissen. Während der Lernphase steuerten alle Probanden ein komplexes dynamisches System in mehreren Durchgängen. Das Strukturwissen wurde mit einer ¬´Paar-Aufgabe¬ª diagnostiziert. Bei dieser Aufgabe werden jeweils zwei Variablennamen dargeboten und die Probanden sollen entscheiden, ob zwischen den beiden Variablen im System eine Beziehung besteht oder nicht. Als ein indirekter Indikator für das Strukturwissen dienten die Steuerleistungen beim Transfer. In beiden Experimenten verfäügte die Experimentalgruppe äüber mehr Strukturwissen als die Kontrollgruppe. Dieses Wissen wirkte sich erwartungsgemäflü beim Erlernen der Systemsteuerung und bei der Bearbeitung einer zweiten Steuerungsaufgabe (Transfer) leistungsfördernd aus. Das Strukturwissen wurde schneller erworben und effizienter genutzt als Wissen äüber spezifische Steuerungsprozeduren. Aus den Befunden wird gefolgert, daflü explizites Wissen äüber die Systemstruktur die Steuerung bereits beim Lernen erleichtert, wenn dieses Wissen anwendungsorientiert erworben wurde. Unter diesen Bedingungen spielt das explizite Lernen bei der Steuerung komplexer dynamischer Systeme eine entscheidende Rolle.

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