Abstract
Die Erzählkunst des Markusevangeliums ist in den letzten Jahrzehnten immer stärker ins Interesse exegetischer Forschung gerückt. Diese Studie versucht einen Zugang über den Begriff der „Mimesis“, wie er in der aristotelischen Poetik entwickelt wird. Mimesis – so nennt Aristoteles die Herstellung von Tragödien und Epen. Er versteht sie als einen kreativen Prozess, durch den die Dichter die Welt des menschlichen Handelns nach poetischen Regeln neu gestalten und gerade so eine genuine Erkenntnis des wirklichen Lebens ermöglichen. Die Analyse von Mk 14,1–11 zeigt auf, mit welchen literarischen Mitteln der Evangelist seine Mimesis betreibt und wie er durch die Konstruktion seiner Erzählung den Zugang zu einer neuen Wirklichkeit eröffnet. Theologisch ist es die Wirklichkeit des schmählich am Kreuz gestorbenen Messias, sozial die der Namenlosen, Ungebildeten und Verachteten, die Jesus auf seinem Weg begegnen.
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