Abstract
Wo und wie wird Wissen im Feld der Erziehungswissenschaften kommuniziert, welche Unterscheidungen weisen die Kommunikationsmuster auf und wie sind die Forschungen in den Diskurs der Scientific Community eingebunden? Dies sind die leitenden Fragestellungen einer empirischen Erhebung zur Produktion und Diffusion erziehungswissenschaftlicher Forschung. Dazu wurden 750 Personen aus dem Kreis des erziehungswissenschaftlich ausgewiesenen akademischen Personals an Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. In der explorativen Studie wird analysiert, wie sich das Profil der kommunikativen Praktiken der Erziehungswissenschaftler und Erziehungswissenschaftlerinnen beschreiben und erklären lässt. Basierend auf der kultursoziologischen Perspektive von Becher & Trowler und dem kapitaltheoretischen Ansatz von Bourdieu wird zudem eine Verschränkung zwischen dem Niveau des kommunikativen Kapitals und der Differenzierung der Wissenskultur für unterschiedliche Kommunikationstypen vorgenommen. Resümierend zeigt die Analyse der identifizierten Kommunikationstypen einen positiven Zusammenhang zwischen der Ausprägung des kommunikativen Kapitals und einer urbanen Wissenskultur. Welche Implikationen haben die Befunde nun für die Erziehungswissenschaften? Zunächst wird deutlich, dass in den Erziehungswissenschaften ein hoher Anteil des Forschungspotentials nicht sichtbar wird. Was die wissenschaftsspezifische Perspektive betrifft, kann vermutet werden, dass die geringe Sichtbarkeit der Erziehungswissenschaften die Kehrseite der Segmentierung des Feldes und der Dominanz des eher ruralen wissenschaftlichen Stiles darstellt. (HoF/Text übernommen).
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