R. Dreeben. Suhrkamp, Frankfurt am Main, (1980)(SLUB MS 7000 D771) „Wenn Robert Dreeben in seinem Buch "Was wir in der Schule lernen" (1968) davon spricht, daß die Erziehung den Leuten nicht die Inhalte beibringt, die sie für wichtig hält, sondern die Formen, in denen dies geschieht, so kann man diese Formen als eine sich selbst inszenierende "Gewalt" beschreiben. Das "hidden curriculum" (Dreeben) lehrt die Leute, den Klassenverband zu akzeptieren und sich innerhalb dieses Klassenverbands untereinander daraufhin zu beobachten, wer wie die größten Erfolge beim Lehrer erzielt und wer wie seine Schwächen zu dissimulieren vermag. Es lehrt den Vergleich und die Konkurrenz unter Gleichaltrigen und unter den Augen einer Autorität, die über ihre Notengebung deutlich macht, daß an ihr niemand vorbeikommt. Wir haben nach wie vor kaum eine Ahnung davon, wie sich diese Form der Erziehung auf die sozialen Kompetenzen der Leute auswirkt, die gezwungen sind, sie hinter sich zu bringen. Wer es gelernt hat, sich unter den Augen eines Dritten untereinander zu vergleichen und an die Unterscheidung richtigen von falschem Wissen zu glauben, wird immer wieder auf diese Prägung ist Verlaß den Vergleich suchen, wird an einen Dritten glauben, der Lob und Tadel bereithält, und wird Schwierigkeiten haben, sich vorzustellen, daß das Falsche richtig sein kann und das Richtige falsch.“(Dirk Baecker).
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