Die Buch und Veranstaltungsreihe "Spekulative Poetik" der Freien Universität Berlin vereint das sprachtheoretische Wissen der letzten Jahrzehnte mit dem neuen Interesse an Ontologie.
Früher oder später musste es so kommen. Es ist früher gekommen. Judith Hermanns neuer Erzählband "Alice" handelt durchweg vom Sterben und den Veränderungen, die das für das Umfeld bedeutet. Das Thema hat sie sich nicht einfach so ausgesucht. Die Autorin folgt einer inneren Logik, die in ihrer Sicht auf die Dinge angelegt ist: Traurigkeit liegt wie Mehltau auf ihren Geschichten. Wer so viel Trauer empfindet wie Judith Hermann, der beschäftigt sich eben auch mit dem Sterben.
Sie reden nicht miteinander und wenn sie reden verstehen sie sich nicht. Ab und an leuchtet ein stilles Einvernehmen auf. Die Protagonisten in Judith Hermanns Erzählbänden "Sommerhaus, später" und "Nichts als Gespenster" sind meist Paare, die mit anderen Paaren in komplexe Wechselwirkungen treten. Manchmal sind es Dreiecksgeschichten, seltener ist die Erzählerin allein unterwegs.