Wer TTIP kritisiert, wird von den Befürwortern des Freihandelsabkommens schnell in die antiamerikanische Ecke gestellt. Das sei falsch, denn den Kritikern gehe es um die Risiken des Freihandelsabkommens, sagt Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Bremer Landesbank.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Gegnern eines EU-Freihandelsabkommens mit den USA indirekt Antiamerikanismus vorgeworfen: Wenn es um Verhandlungen mit Russland ginge, wäre der Widerstand geringer, sagt die Kanzlerin. Dabei habe Deutschland gute Erfahrungen mit Freihandelsabkommen gemacht.
In ihrer Ablehnung der Freihandelsabkommen sind sich das Bündnis "CETA & TTIP stoppen" und die AfD einig. Dennoch wollen einem Zeitungsbericht zufolge die Organisatoren in Berlin bei ihrer Demonstration am 17. September die rechtspopulistische Partei nicht dabei haben. Die AfD findet das "spießig und undemokratisch".
Das Thema polarisiert - auch weil die öffentliche Diskussion nicht differenziert genug ist. Die TTIP-Kritiker hatten lange Zeit leichtes Spiel, jetzt aber muss sich das Blatt wenden.
Vollständige Einsicht in die Verhandlungen zum Freihandesabkommen wird es nie geben. Das ist aber kein Grund zur Sorge. Die EU-Kommission hat aus ihren Fehlern gelernt
Beim Abkommen über den Freihandel geht es um mehr als um Chlorhähnchen. Die Debatte offenbart tiefsitzende Vorbehalte gegenüber Amerika und dem Kapitalismus.