"Es ist alles eitel", so lautet der Titel eines berühmten Gedichts von Andreas Gryphius, der damit die Weltfluchtstimmung des Barocks verbunden mit der Sinnlosigkeit allen irdischen Strebens auf heute immer noch beeindruckende Weise zu beschreiben verstand. Eitel, so mutet einem auch das beständige Hinterherhecheln des Herzogs von Croÿ nach Titeln und Ehren an, das er über weite Strecken seines "geheimen" Tagebuchs hinweg immer wieder und wieder beschreibt. Doch befinden wir uns bereits im 18. Jahrhundert, dem Zeitalter der Aufklärung, und Emanuel Herzog von Croÿs Streben beschränkt sich zum großen Glück des Lesers nicht nur auf das Dasein eines Hofschranzens, sondern er ist interessiert und fasziniert zugleich von allen intellektuellen, wissenschaftlichen und politischen Entwicklungen, die seine Zeit hervorgebracht hat.
...oder Von der bedingungslosen Hingabe an seltsame Passionen. So ist der Roman übertitelt, um den es heute gehen soll, und er erzählt von einem - nein eigentlich sogar von zwei Sonderlingen und vom Glück, sich ganz und gar in einer Sache verlieren zu können. Es kann -- und sollte -- ja nicht jeder nur im Durchschnitt bzw. (neudeutsch) "Mainstream" verweilen und so profanen Dingen nachgehen wie Fußball spielen, Briefmarken sammeln oder Kriminalromane lesen. Mainstream kann jeder. Die Nische oder vielmehr der "Longtail" wie es der Web2.0-affine heute bezeichnet, birgt ungeahnte Möglichkeiten. Also nur Mut...
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