Das 1868 und 1869 erschienene "Münchener Wochenblatt" für das katholische Volk war eine der ersten katholisch-ultramontanen Zeitungen Bayerns. Wichtigster Mitarbeiter war spätere Landtags- und Reichstagsabgeordnete Georg Ratzinger (1844-1899).
Die "Münchener Ratsch-Kathl" erschien in unterschiedlicher Periodizität von 1889 bis 1921. Als betont volksnahes Unterhaltungsblatt für die Öffentlichkeit der bayerischen Landeshauptstadt München konzipiert, erreichte sie hier durch einen umgangssprachlich-münchnerischen Ton und einen bunten Mix an lokalen Themen und Texten in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg eine weite Verbreitung. Der Ausdruck "Ratsch-Kathl" für eine geschwätzige Person war schon voher bekannt, ist aber nicht zuletzt wegen der Zeitschrift bis heute in München sprachliches Allgemeingut.
Die Grafinger Zeitung erschien erstmals im Dezember 1923 und wurde zunächst halbwöchentlich, ab dem 6. Oktober 1924 bis zu ihrer Einstellung 1945 täglich publiziert. Versuche, die Zeitung im Mai 1945 und im Herbst 1949 wieder zu begründen, blieben erfolglos. Als Heimatblatt für den Landkreis Ebersberg enthält sie überwiegend aktuelle Meldungen mit regionalem Hintergrund. Die überregionalen Teile stellte zwischen 1924 und 1945 die Redaktion beim Münchner Buchgewerbehaus Müller & Sohn bzw. dem Bayerischen Zeitungsblock bereit.
Die Fürstenfeldbrucker Pressegeschichte kann als typisch für viele Märkte und Kleinstädte Oberbayerns angesehen werden. Für die lokale Forschung stellt die Zeitungsüberlieferung eine bedeutende Quelle dar, die allerdings nur eingeschränkt nutzbar ist.
Digitalisierungsprojekt der Universitätbibliothek und der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg. Projektumfang: Jgg. 1770 - 1806. Fortsetzung 1807 - 1848 in Vorbereitung.