Mit Einführung der Neuen Reifeprüfung ab 2013/14 an den Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) und ab 2014/15 in den Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) müssen alle Absolventinnen und Absolventen eine sogenannte abschließende Arbeit verfassen. Derartige Arbeiten sind im internationalen Vergleich bereits weitgehend etabliert und werden an den österreichischen AHS Vorwissenschaftliche Arbeit, an den BHS Diplomarbeit heißen. Die inhaltlichen, organisatorischen und formalen Ansprüche variieren in den unterschiedlichen Schularten: Während es in den AHS vor allem um die Studierfähigkeit geht, ist in den BHS der Bezug zur Berufsausbildung wichtig. Dementsprechend unterschiedlich sind die Erwartungen. Gemeinsam ist beiden Schularten aber die Idee einer selbstständig verfassten Arbeit entlang einer klar definierten Aufgabenstellung, ihrer schriftlichen Ausführung, die wissenschaftlichen Standards entspricht, und der Präsentation der Ergebnisse. Die Einführung dieser sogenannten dritten Säule der Reifeprüfung - neben der kompetenzorientierten mündlichen Prüfung und der zentral gestellten schriftlichen Klausur – fordert die Schulen im Sinne des intensivierten selbstständigen und projektorientierten Arbeitens heraus und überträgt ihnen einen zentralen wissenschaftspropädeutischen Auftrag.