Rodney Stark kritisiert die Säkularisierungsthese, wonach die wissenschaftliche Moderne zum Absterben der Religion geführt habe oder es wenigstens noch tun werde. Aufklärer, Sozialwissenschaftler und westliche Intellektuelle behaupten das nun seit 300 Jahren http://www.blaetter.de/artikel.php?pr=2808 Grundgedanke: Säkularisierung hänge nach Stark von der Beschaffenheit des „Marktes der Religionen“ ab, wobei die Religionsgemeinschaften durchs Konkurrieren gezwungen wären, ihre „Ware“ möglichst attraktiv zu gestalten => Aufblühen der Religiosität insgesamt. Dominanz einer einzigen Religion -> keine Konkurrenz -> keine Attraktivitätssteigerung => Absterben aktiver Religiosität insgesamt
Der wissenschaftlich-technische Fortschritt fördert erstens ein anthropozentrisches Verständnis der "entzauberten", weil kausal erklärbaren Weltzusammenhänge; und ein wissenschaftlich aufgeklärtes Bewusstsein lässt sich nicht ohne weiteres mit theozentrischen oder metaphysischen Weltbildern vereinbaren. Zweitens verlieren die Kirchen und Religionsgemeinschaften im Zuge der funktionalen Ausdifferenzierung gesellschaftlicher Subsysteme den Zugriff auf Recht, Politik und öffentliche Wohlfahrt, Kultur, Erziehung und Wissenschaft; sie beschränken sich auf ihre genuine Funktion der Verwaltung von Heilsgütern, machen die Religionsausübung mehr oder weniger zur Privatsache und büßen generell an öffentlicher Bedeutung ein. Schließlich hat die Entwicklung von agrarischen zu industriellen und postindustriellen Gesellschaften allgemein ein höheres Wohlstandsniveau und zunehmende soziale Sicherheit zur Folge; mit der Entlastung von Lebensrisiken und wachsender existenzieller Sicherheit schwindet für den Einzelnen das Bedürfnis nach einer Praxis, die unbeherrschte Kontingenzen durch die Kommunikation mit einer "jenseitigen" bzw. kosmischen Macht zu bewältigen verspricht.
M. Franzmann. Pomiędzy sekularyzacją i religijnym oźywieniem podobieństwa i róźnice w przemianach religijnych w polsce i w niemczech, Akademia Ignatianum w Krakowie, Kraków, (2012)
U. Oevermann, and M. Franzmann. Religiosität in der säkularisierten Welt. Theoretische und empirische Beiträge zur Säkularisierungsdebatte in der Religionssoziologie., (2006)
U. Oevermann. Religiöse Individualisierung oder Säkularisierung: Biographie und Gruppe als Bezugspunkte moderner Religiosität., Kaiser, Gütersloh, (1996)
M. Franzmann. Pomiędzy sekularyzacją i religijnym oźywieniem podobieństwa i róźnice w przemianach religijnych w polsce i w niemczech, Akademia Ignatianum w Krakowie, Kraków, (2012)
M. Franzmann. Zwischen Säkularisierung und religiöser Vitalisierung. Religiosität in Deutschland und Polen im Vergleich, Springer VS, Wiesbaden, (2014)
M. Franzmann, C. Gärtner, and N. Köck. Veröffentlichungen der Sektion Religionssoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, (2006)450 Seiten, ISBN: 978-3-8100-4039-8.
M. Franzmann, C. Gärtner, and N. Köck. Religiosität in der säkularisierten Welt. Theoretische und empirische Beiträge zur Säkularisierungsdebatte in der Religionssoziologie, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, (2006)