Amazon kämpft weltweit gegen Gewerkschaften und Betriebsräte. Zum Einsatz kommt immer smartere Überwachungstechnologie. Nun sorgte eine Stellenanzeige in den USA für Furor. Offenbar suchte der Konzern einen Geheimdienst-Analysten, der laut Jobprofil „Risiken“ aufspüren sollte.
Der Blog arbeitsunrecht.de wird seit März 2012 von den Publizisten Elmar Wigand und Werner Rügemer erstellt. Wir erforschen in einem Projekt, das von der Otto-Brenner-Stiftung gefördert wird, die systematische Bekämpfung von Beschäftigten, Betriebsräten und Gewerkschaften in Deutschland.
Jeder Handgriff wird aufgezeichnet, Austausch zwischen Kolleg:innen sofort unterbunden - ein neuer Bericht über die Arbeitsbedingungen bei Amazon liefert Gründe, nicht mehr dort einzukaufen.
Union Busting hat auch in Deutschland eine lange Tradition. Kanzleien spezialisieren sich darauf, Betriebsräte zu bekämpfen und Unternehmen profitieren davon. Hohe Strafen müssen sie nicht befürchten.
Bundesdeutsche Großkonzerne gehen massiv gegen die Gewerkschaftsarbeit in ihren ausländischen Niederlassungen vor. Sie kündigen aktiven Gewerkschaftern, bespitzeln die Belegschaften und arbeiten mit Einschüchterungen und Drohungen, um den Aufbau gewerkschaftlicher Organisationen zu sabotieren. Unter anderem bedienen sich DHL, Bayer, Daimler, T-Mobile, Bosch, ThyssenKrupp und Siemens solcher Praktiken.
Betriebsräte haben es nicht leicht. Nach Ansicht der Gewerkschaften häufen sich Fälle, in denen Arbeitnehmer daran gehindert würden, sich in einer Arbeitnehmervertretung zu engagieren.
Betriebsratswahlen werden sabotiert, gewerkschaftsnahe Betriebsräte werden versetzt, sozial isoliert und mit Abmahnungen und Kündigungen überzogen. Das alles geschieht, um Tarif-Initiativen im Keim zu ersticken, um den Einfluss von Gewerkschaften in Unternehmen einzuschränken.