Google- und Yahoo-Kunden werden offenbar noch stärker als bisher bekannt von der NSA ausspioniert. Laut "Washington Post" liest die Behörde millionenfach Daten mit, die zwischen Serverzentren hin und her geschickt werden - ohne Kontrolle der US-Justiz.
In den sozialen Netzwerken hat sich schnell ein Schlagwort für die Abhöraffäre um das Handy von Kanzlerin Merkel gefunden: "Merkelphone". Die Empörung der Regierungschefin teilen nur wenige. Viele überschütten sie und ihre Minister mit Spott und Kritik.
Gegen die NSA gibt es neue Vorwürfe. Wie die "Washington Post" berichtet, greift der US-Spionagedienst weltweit Angaben aus E-Mail-Accounts und Messaging-Programmen ab - auch von US-Bürgern. Das ist der NSA in den USA verboten, aber sie weiß sich zu helfen.
Weltweit werden immer mehr Internetforen überwacht, leben Blogger immer gefährlicher. Das geht aus einer Untersuchung der Nichtregierungsorganisation Freedom House hervor. Der Bericht listet die zehn häufigsten Arten der Internet-Kontrolle auf.
Die Überwachung durch die Geheimdienste müsse mit starken politischen Konzepten und modernster Technologie bekämpft werden, sagt Netzaktivist Appelbaum im Interview mit der ARD. Doch auch jeder einzelne Bürger könne zu diesem Kampf beitragen.
Laut US-Präsident Barack Obama hält sich die NSA an das Gesetz - doch ein von der "Washington Post" veröffentlichter interner Bericht des Geheimdiensts zeigt: Die NSA hat in den vergangenen Jahren tausendfach Datenschutzrechte von US-Bürgern gebrochen und Berichte an die Kontrollgremien entschärft.
Den verschlüsselten E-Mail-Dienst Lavabit nutzte vermutlich auch der PRISM-Enthüller Snowden - jetzt wird er eingestellt. Er wolle nicht "mitschuldig an Verbrechen gegen das US-Volk" werden, so der Besitzer. Möglicherweise wollten US-Behörden auf Kundendaten zugreifen.