Ein Jahr ist es her, dass mit der Besetzung des Gezi-Parks in Istanbul der Grundstein gelegt wurde für eine Protestwelle gegen die Regierung. Hunderte Demonstranten stehen deswegen derzeit vor Gericht. Die Folgen von Gezi wirken bis heute.
Erdogan hat in der Türkei viel erreicht - nun setzt er alles aufs Spiel. Warum tut er das? Weil er nicht versteht, wie moderne Demokratien funktionieren. Die Mehrheit regiert zwar, aber sie muss auch mit Minderheiten umgehen können, meint <em>Reinhard Baumgarten</em>.
Es ist schwer für die Demonstranten, sich neu zu formieren. Die Polizei ist überall in Istanbul. Massiv setzt sie Tränengas ein. Über Twitter organisiert sich die Protestbewegung. Sie wollen der Staatsgewalt auf keinen Fall weichen.
Machtbewusst und unnachgiebig - so beschreiben Kritiker den türkischen Premier, so sieht sich Erdogan wohl auch selbst. Seine Amtszeit ist für ihn eine Erfolgsgeschichte. Die Kritik der Demonstranten - für Erdogan eine Beleidigung.
Im Zentrum der Proteste in der Türkei steht seit Tagen der Istanbuler Stadtteil Besiktas. Dort ist Erdogans Amtssitz. <em>Christian Buttkereit</em> war dabei, als Demonstranten versuchten, ihn zu stürmen. Trotz Gasmaske bekam er die Wucht von Tränengas zu spüren.