Eine Wahl im Zeichen des Protests: In Tschechien landete die populistische Partei von Milliardär Andrej Babis mit 19 Prozent knapp hinter den Sozialdemokraten. Weil er mit denen nicht koalieren will, wird eine Regierungsbildung schwierig.
Große Verliererin der Wahlen in Tschechien ist die Demokratie, meint <em>Stefan Heinlein</em>. Der populistische Wahlsieger und Milliardär Babis halte neben der medialen nun auch viel politische Macht in Händen. Und Präsident Zeman plane schon, bald halbautoritär zu regieren.
Der Milliardär Andrej Babis geht mit simplen Parolen auf Stimmenfang: Alle Politiker sind korrupt, nur ein Unternehmer kann es richten - und er ist damit erschreckend erfolgreich. Doch seine wahren Absichten liegen völlig im Dunkeln.
Eine Sondereinheit zur Bekämpfung organisierter Kriminalität hat die Regierungszentrale in Prag durchsucht. Bei der Razzia wurden Vertraute und Parteifreunde von Ministerpräsident Necas festgenommen - unter ihnen auch die Kabinettschefin.
Vladimir Franz ist Künstler, Jurist – und am ganzen Körper tätowiert. Im Januar tritt er bei der Wahl des tschechischen Präsidenten an. Die empörten Reaktionen einiger Mitbürger lassen ihn kalt.
Jeder dritte Roma im EU-Land Tschechien ist ein Analphabet. Nur wenige haben eine Ausbildung, 90 Prozent sind ohne festen Job. Die rund 300.000 Roma beginnen nun, sich gegen diese Ungerechtigkeiten zu wehren - nicht nur auf politischer Ebene, sondern auch musikalisch.
20 Jahre ist es her, dass Slowaken und Tschechen ihren gemeinsamen Staat Tschechoslowakei auflösten, ohne Gewalt. Heute ist das Verhältnis beider Nationen zueinander entspannter denn je. Es gab bereits gemeinsame Kabinettssitzungen. Manch einer träumt sogar von mehr.